Jahresbericht 2023 und Ausblick 2024
Entwicklungen 2023
Klimaangepasstes Wassermanagement im Siedlungsgebiet (Schwammstadt)
Hitzesommer, Trockenperioden und Starkniederschläge werden gemäss den Klimaszenarien des Bundes häufiger auftreten und weiter zunehmen. Dies erfordert, die Infrastruktur in Gemeinden und Städten generell anzupassen und neu auszurichten. Mit dem «Schwammstadt-Prinzip» wird das Regenwasser als wertvolle Ressource betrachtet, die nach Möglichkeit zurückbehalten und genutzt werden soll. Die Präventionsstiftung (PS) finanziert das Projekt «Klimaangepasstes Wassermanagement im Siedlungsgebiet (Schwammstadt)» des Verbandes der Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) massgeblich mit. Für die PS ist es wesentlich, dass bei Bauten und Anlagen gemäss dem «Schwammstadt-Prinzip» auch der Überlastfall betrachtet wird. Nur so ist es möglich, dass die Gebäude bei Starkregenereignissen vor eindringendem Oberflächenabfluss geschützt werden. Im Laufe des Projekts konnten die Interessen des Gebäudeschutzes bei neuen Anspruchsgruppen eingebracht werden. Als Beispiele sind die Abwasserfachleute oder die Landschaftsarchitekten zu erwähnen. Das Projekt wird im Jahr 2024 abgeschlossen. Die Projektresultate sollen in geeigneter Form weiterhin unterstützt werden.
Unsichtbare Schäden an PV-Modulen: Erforschung und Auswirkungen von Hagelschäden auf die Leistungsfähigkeit von PV-Modulen
Bei Hagelereignissen gibt es in der Regel eine grössere Anzahl von Photovoltaik-Modulen, die keine sichtbaren Schäden aufweisen. Heute ist nicht klar, ob es bei diesen innerhalb der Leiterzellen Veränderung in Form von Mikrorissen gibt, die sich langfristig negativ auf den Energieertrag auswirken. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, ein vertieftes Verständnis für die Entstehung von Mikrorissen bei verschiedenen Photovoltaik-Modultypen zu erlangen. Dabei liegt der Fokus auf der Alterung und dem Langzeitverhalten in Bezug auf Sicherheit und Energieertrag. Elektrolumineszenz-Aufnahmen sollen nach Hagelereignissen dazu dienen, Mikrorisse zu erkennen und zu klassifizieren. Bisher fehlt jedoch eine quantitative Bewertung ihrer langfristigen Auswirkungen auf die Sicherheit der Photovoltaik-Module sowie auf mögliche Ertragseinbussen. Die endgültigen Ergebnisse dieses Projekts werden somit einen wertvollen Beitrag zur Sicherheit und zur Effizienz von Photovoltaik-Modulen leisten. Sie bieten den Gutachterinnen und Gutachtern der Kantonalen Gebäudeversicherungen eine wertvolle Hilfestellung für die Beurteilung von Hagelschäden.
Vergleichsstudie nach den Unwettern von 2021
Die 11. Ausschreibung untersucht die Auswirkungen der Unwetter in der Schweiz im Jahr 2021 im Vergleich zu früheren Unwettern in der Schweiz sowie zu den Unwettern in Deutschland und Österreich im selben Jahr. Dazu werden meteorologische, hydrologische und schadenrelevante Aspekte analysiert. Dabei stehen Prävention, Krisenbewältigung und Schadenabwicklung im Fokus. Die maximalen Niederschlagssummen in der Schweiz sind zwar höher als in Deutschland und Österreich. Bei der Berücksichtigung der lokalen Niederschlagsmengen zeigt sich allerdings eine geringere Intensität in der Schweiz.
Die Schäden in der Schweiz werden hauptsächlich durch Hagel und Starkniederschlag verursacht. Der Nutzen von Präventionsmassnahmen gegen Hagel und Überflutungen wurde analysiert. Die Projektbeteiligten stellen fest, dass die Massnahmen in erster Linie bei mittleren Hagelkorngrössen wirksam sind. Bei grossen Hagelkorngrössen nimmt der Nutzen rasch ab.
Die Studie untersucht auch die Auswirkungen des Sturmtiefs Bernd in Deutschland und Österreich und zieht Erkenntnisse für die Schweiz. Fallstudien in Menznau (Schweiz) und Valley (Deutschland) ergänzen die Untersuchung. Die bisherigen Ergebnisse legen nahe, dass Präventionsanstrengungen in Bezug auf Starkregen und Oberflächenabfluss verstärkt werden sollten.
Neue Kommunikationsmassnahmen
Im Berichtsjahr wurden zahlreiche Massnahmen beschlossen und umgesetzt, um die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) noch besser über die Projektergebnisse und deren Erkenntnisse zu informieren:
– Für jedes Projekt wird nach Projektabschluss eine Zusammenfassung erstellt.
– Ausgewählte Projekte werden an der Direktorenkonferenz präsentiert.
– Am ESP-Erfahrungsaustausch wird den PS-Projekten mehr Raum eingeräumt.
– Für ausgewählte Projektergebnisse werden Webinare erstellt.
Dank diesen Massnahmen können die KGV rascher auf die Projektergebnisse zugreifen, diese zielgerichtet anwenden und verbreiten.
Ausblick 2024
Strategische Überprüfung Ausrichtung Stiftungsprojekte
Im Jahr 2024 wird die Präventionsstiftung (PS) eine strategische Überprüfung der Ausschreibungsziele durchführen. Dies erfolgt durch den Stiftungsrat der PS und die VKF-Fachkommission für Elementarschäden KES. Wichtig ist es, dass bei den künftigen Ausschreibungen die aktuellen politischen, gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen berücksichtigt werden. Nur so ist es der PS möglich, Projekte zu generieren, die den KGV einen hohen Nutzen stiften.